Nala und das verschwundene Lächeln
Es war ein strahlender Frühlingsmorgen im Tierdorf. Die Sonne lugte freundlich über die grünen Hügel und warf helle, warme Strahlen auf den Marktplatz. Nilpferd Nala schritt mit pochendem Herzen durch das Dorf. Heute war ein besonderer Tag: der große Frühlingstag in der kleinen Schule!
Nala war zuversichtlich aufgewacht, doch als sie in den Spiegel blickte, bemerkte sie, dass ihr Lächeln verschwunden war. Sie versuchte es noch einmal – breitete den Mund weit aus – aber nichts. Kein Lächeln war zu sehen.
Affenfreund Pip kam gerade über den Marktplatz gesprungen, während die bunten Blumen in den Ständen wippten. „Hey Nala!“, rief Pip fröhlich, schwang von einem Ast hinab und landete neben ihr, „Was ist los?“
Nala seufzte tief und erzählte ihrem Freund von dem verlorenen Lächeln. „Ach, das klingt doch gar nicht nach dir, Nala“, sagte Pip und tastete mit seiner kleinen Hand an seinem Kopf, als ob er nach Ideen suchte. „Vielleicht kann Lehrerin Giraffa helfen!“
Der Duft von frisch gebackenem Brot strömte durch die Luft, als sie bei der kleinen Schule ankamen.
„Guten Morgen, liebe Kinder!“, begrüßte Lehrerin Giraffa ihre Klasse mit freundlicher Stimme, während ihre langen Hälse die Fenster zierten. „Was haben wir denn hier?“, fragte sie liebevoll, als Nala und Pip um die Ecke kamen.
Nala erzählte von ihrem Lächeln und Giraffa neigte ihren schlanken Hals nachdenklich. „Manchmal“, begann sie, „versteckt sich unser Lächeln nur, weil wir zu sehr danach suchen. Warum unterstützt ihr heute nicht die anderen im Dorf bei ihren Vorbereitungen? Vielleicht findet ihr so das Lächeln wieder.“
Also machten sich Nala und Pip auf den Weg und halfen am Marktplatz aus. Sie sammelten frische Blumen für den Stand von Bärin Marla, während die Vögel fröhlich zwitscherten und die warmen Sonnenstrahlen ihre Rücken kitzelten.
Nach einer Weile trafen sie auf den kleinen Waschbären Rudi, der verzweifelt versuchte, einen Ballon zurückzuholen, der in der Krone eines hohen Baumes gefangen war.
„Keine Sorge, Rudi!“, rief Pip und kletterte flink den Baum hinauf. Mit einem geschickten Schlenker ließ er den Ballon frei und Rudi hüpfte vor Freude. „Danke, Pip! Danke, Nala!“
Als Nala Rudi lächeln sah, spürte sie etwas Warmes in ihrer Brust. Ein sanftes Gefühl von Freude breitete sich aus, das sie nicht erwarten konnte. Mit Pip gingen sie weiter zum Stand von Waschbär Oma Frieda, um dort zu helfen, duftende Kekse zu verteilen.
Der Tag verstrich, und je mehr Nala half und die Freude in anderen Gesichtern entdeckte, desto leichter fühlte sich ihr Herz an. Und plötzlich, als sie mit Pip und den anderen Tierkindern auf dem Marktplatz spielten, bemerkte sie: Ihr Lächeln war zurück!
Die Abenddämmerung legte sich über das Tierdorf und der Himmel verfärbte sich in warmen Goldtönen. Nala und Pip winkten den anderen Tieren zu, bevor sie sich auf den Heimweg machten.
Nala flüsterte: „Weißt du, Pip, ich denke, mein Lächeln war die ganze Zeit bei mir. Ich musste nur aufhören, so sehr danach zu suchen.“
Pip grinste breit und schwang sich an einem Ast vorbei. „Ja, gemeinsam macht es auch alles irgendwie leichter, oder?“
In der Ferne läutete eine sanfte Glocke den Abend ein. Die beiden Freunde schlenderten gemütlich zurück, der Duft von Abendblumen in der Luft, Sterne, die über ihren Köpfen funkelten. Nala fühlte sich geborgen und wusste, dass sie ihr Lächeln nie mehr verlieren würde.
Mit einem letzten Blick auf den dunkler werdenden Himmel flüsterte Nala: „Danke, Pip. Heute war ein richtig schöner Tag.“
Und so schliefen Nala und Pip, erfüllt mit Frühlingsfreude und Freundschaft, mit einem Lächeln auf den Lippen ein.




