Luna und der Magische Wunschstern
Vorlesezeit: ca. 12 Minuten
In einer lauen Sommernacht, als die Welt sich unter einem samtig tiefblauen Himmelszelt ausbreitete, lag Luna auf der kleinen Wiese hinter ihrem Haus. Der Duft frisch gemähten Grases stieg in die warme, windstille Luft, während die Glühwürmchen um sie herum flirrten. Luna mochte es, mit Mama hier zu liegen und Wolkentiere zu beobachten. Aber heute war der Himmel klar und die Sterne funkelten so hell, als glitzerten Diamanten in der Ferne.
„Guck mal, Mama, der Stern dort blinkt besonders schön!“, murmelte Luna, halb träumend.
„Vielleicht ist es ein Wunschstern“, antwortete ihre Mama leise. „Wenn du ganz genau hinsiehst, könnte er dir sogar etwas sagen.“
Luna schloss die Augen, stellte sich etwas Wundervolles vor und öffnete sie langsam wieder. Da schien ein heller Schein vom Himmel zu gleiten, direkt auf sie zu.
Bevor sie es richtig verstand, schwebte ein kleiner Stern auf ihren Handflächen. Er funkelte sanft in den Farben des Regenbogens.
„Hallo, Luna“, flüsterte der Stern mit einer Stimme, die zwischen den Grillenzirpen zu tanzen schien. „Ich heiße Flix, der Wunschstern. Du kannst dir etwas wünschen.“
Verblüfft hielt Luna den kleinen Stern, der funkelte und warm vibrierte. In seinem Licht fühlte sie sich leicht und irgendwie besonders.
„Was kann man sich wünschen?“, fragte Luna neugierig.
„Alles, was dein Herz begehrt“, antwortete Flix und glitzerte dabei geheimnisvoller.
Mit einem kleinen Lächeln dachte Luna intensiv nach, während die Nacht um sie her schwieg, als würde auch sie lauschen. Luna spürte in ihrem Herzen eine Sehnsucht nach etwas Magischem, etwas, das die Nacht zu einem Abenteuer werden ließ.
„Könnten wir zusammen auf eine Reise gehen?“, fragte sie schließlich, ein Hauch Aufregung in ihrer Stimme.
Flix funkelte freudig auf. „Halte mich fest, Luna, und schließe deine Augen!“
Das tat sie. Und schon spürte sie, wie sie leicht wie eine Feder wurde und ihre Füße den Boden verließen.
Die Nacht war wunderbar mild, und Luna fand, es duftete nach blühenden Blumen, als sie mit Flix durch die Luft schwebte. Die Welt unten lag ruhig, ein Mosaik aus Feldern, Wäldern und glitzernden Seen. Die Sterne ringsum tanzten im Takt der Nachtwindmelodie.
„Das ist unglaublich!“, flüsterte Luna, als sie durch ein Meer funkelnder Sterne schwebte. Es fühlte sich an, als würden die Sterne sie leise begrüßen und kleine Geschichten von fernen Galaxien erzählen.
„Wir müssen bald zurück, bevor die Nacht vergeht“, murmelte Flix sanft.
Luna nickte, voller Dankbarkeit und Glück, den Stern in ihren Händen haltend. Zusammen mit Flix glitt sie langsam zurück zur Wiese, die im Morgengrauen ihren taufrischen Duft verströmte.
Wieder auf der Erde, sah sie zu, wie Flix allmählich blasser wurde, bis er wieder in den Himmel hinaufstieg. „Ich werde dich immer im Herzen tragen“, sagte Luna leise.
„Und ich deinen Wunsch“, antwortete Flix, bevor er zwischen die anderen Sterne verschwand, nur noch als funkelnder Punkt zu sehen.
Luna kuschelte sich in die Decke, die Mama ihr um die Schultern gelegt hatte. Der nächtliche Ausflug war wie ein schöner Traum gewesen und die Sterne schienen immer noch Wunder zu flüstern.
„Mama, Sterne sind wirklich magisch, nicht wahr?“, murmelt sie schlaftrunken, während ihre Augenlider schwerer wurden. Mama lächelte und strich ihr über das Haar.
„Ja, mein Schatz. Genauso wie unsere Träume.“
Und so glitt Luna in den Schlaf, während der Mond wachend über der Sommernacht stand und die Sterne sanft über allem wachten.




