Piet findet ein geheimnisvolles Ei
Vorlesezeit: ca. 8 Minuten
Im Frühlingswald bei Sonnenaufgang roch die Luft nach frischen Blumen, und ein leichter Wind rauschte durch die Bäume. Fuchs Piet saß auf einem weichen Moosbett und blinzelte schläfrig in die aufgehende Sonne. Sein rotbraunes Fell glühte im ersten Licht des Tages.
Während er über den weichen Boden schlich, entdeckte Piet etwas Rundes und Weißes zwischen den bunten Blüten: ein Ei! Neugierig stupste er es mit der Nase an und schnupperte. Es roch nach Frühling, nach Geheimnis und Abenteuer.
Gerade als Piet überlegte, was er mit dem Ei tun sollte, landete Eule Mara lautlos neben ihm. „Guten Morgen, Piet! Was hast du da gefunden?“ fragte sie und schielte mit ihren großen, weisen Augen auf das Ei.
„Mara, schau mal, ein Ei! Ich frage mich, wem es gehört,“ antwortete Piet und setzte sich neben das Ei.
Mara neigte den Kopf zur Seite und überlegte. „Es sieht nicht nach einem Eulenei aus. Vielleicht weiß Hasenkind Tobi mehr. Wollen wir ihn fragen?“
Piet nickte eifrig, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur bunten Lichtung, wo Tobi oft in der Sonne spielte. Der Boden war mit jungen Gräsern und Gänseblümchen bedeckt, und die ersten Schmetterlinge tanzten in der Luft.
Tobi war leicht zu finden. Er hüpfte fröhlich zwischen den Blumen herum. Als er Mara und Piet sah, blieb er stehen und wackelte neugierig mit den langen Ohren. „Hallo Piet, hallo Mara! Was habt ihr da?“
„Ein Ei, Tobi! Aber wir wissen nicht, wem es gehört,“ erklärte Piet, und Tobi hüpfte mit einem Satz näher heran, um das Ei genau zu inspizieren.
„Hmm, vielleicht ist es von einem Vogel. Wir könnten es unter diese warme Decke von Blättern legen und beobachten, ob jemand danach sucht,“ schlug Tobi vor.
Gemeinsam legten sie das Ei sanft auf ein weiches Bett aus Blättern und machten es sich in der Nähe bequem. Die Sonne stieg höher und tauchte die Lichtung in warmes, goldenes Licht.
Nach einer Weile des Wartens bemerkten sie das fröhliche Pfeifen eines Vogels. Eine kleine Drossel hüpfte aufgeregt in ihre Nähe. „Habt ihr mein Ei gesehen? Ich kann es nirgends finden!“
Mara rief: „Ist das hier vielleicht deines?“
Die Drossel flitzte heran und piepste freudig. „Ja, das ist es! Vielen Dank, Freunde!“
Piet, Mara und Tobi strahlten über das ganze Gesicht. Gemeinsam hatten sie das Ei gerettet.
Als die Drossel das Ei vorsichtig zu ihrem Nest zurückrollte, legten sich Piet, Mara und Tobi ins Gras und genossen den warmen Sonnenschein.
Piet seufzte zufrieden. „Es fühlt sich gut an, Freunde zu haben, die einem helfen. Zusammen finden wir immer eine Lösung.“
Die Eule schloss die Augen und nickte, während Tobi sich ins Gras kuschelte. Der Tag im Frühlingswald endete in einer sanften Geborgenheit, und die Tiere schliefen friedlich ein.




