Die Winterkatze am Fußende
Im sanften Schein der Nachttischlampe, deren Licht die Schatten in den Ecken des Kinderzimmers tanzend schlafen legte, lag Mika mit weit geöffneten Augen in seinem Bett. Draußen wehte eine kalte Winterbrise an das Fenster, und der Schnee fiel lautlos in die Nacht. Sein Zimmer war angenehm warm, doch etwas machte es ihm schwer, die Augen zu schließen. Vielleicht war es der Gedanke an den nächtlichen Wind oder das Flüstern der Baumwipfel im Garten.
Da war noch etwas im Raum, es fühlte sich an wie eine leichte Sehnsucht nach jemandem, der ihn beruhigte. Gerade als Mika sich umdrehen wollte, um ins Kissen zu seufzen, bemerkte er eine Bewegung am Fußende seines Bettes.
„Psst, Flocke? Bist du das?“ flüsterte Mika und richtete sich auf. Eine kleine, grauweiße Katze mit weich wie Watte wirkendem Fell schlängelte sich lässig in das Licht der Lampe. Flocke, mit ihren tiefblauen Augen, sah Mika an, als ob sie genau wüsste, was er brauchte.
„Na komm“, murmelte Mika, während er einladend die weiche Decke lüpfen ließ. Flocke sprang behände auf das Bett und legte sich mit einem wohligen Schnurren ans Fußende. Ihr warmer Körper und das sanfte Brummen fühlten sich an wie die Melodie der Nacht.
Draußen hörte der Wind kurz auf zu blasen, und eine prickelnde Ruhe legte sich über den Raum. „Du bist wie ein kleines Heizkissen“, kicherte Mika leise und streichelte Flockes Fell, das sich weich und samtig unter seinen Fingern anfühlte. Die kleine Katze schniefte zufrieden und stupste Mikas Zehen mit ihrer feuchten Nase an.
„Bleibst du heute Nacht bei mir, Flocke?“ fragte Mika.
Flocke antwortete mit einem leisen Maunzen, das wie „Ja“ klang, und kuschelte sich noch enger an ihn. Mika schloss die Augen, und der Raum schien in das zärtliche Schnurren der Katze gehüllt, wie in eine Decke aus Watte.
Plötzlich war die Kälte und das Heulen des Windes draußen ganz fern. Mika fühlte sich sicher, als ob ein unsichtbarer Schutzschild um sein Bett gelegt sei. Der Duft von Flockes Fell hatte etwas Beruhigendes und Erinnerungen an warme Kakaotassen und Winterspaziergänge durch den Schnee zogen auf.
Mit jedem Schlag der Standuhr im Flur sanken Mikas Gedanken tiefer in den Schlaf. Der hohe, leuchtende Mond stand ruhig am Nachthimmel und warf einen silbrigen Schein durch die Vorhänge, der sich mit dem sanften Glühen der Lampe vermischte. Flocke schnurrte unaufhörlich, und Mika spürte, wie die Wärme seines Freundes das Zimmer in eine Oase der Geborgenheit verwandelte.
Und so schlummerte Mika schließlich friedlich ein, mit der festen Überzeugung, dass diese Nacht eine der besten sein würde. Denn er wusste, dass die Winterkatze Flocke an seinem Fußende war und sie gemeinsam durch die Nacht reisen würden.
Das Mondlicht tanzte sanft über das Bett, und draußen fiel der Schnee, doch in Mikas Herz hatte sich ungewohnte Ruhe niedergelassen – die Art von Frieden, die entsteht, wenn man weiß: Mit jemandem an der Seite schläft es sich leichter.




