Die Weihnachtsmütze des kleinen Fuchses
Es war ein klirrend kalter Winterabend am Waldrand. Der Schnee lag dick auf den Tannen, und ein silberner Mondschein ergoss sich sanft über die Landschaft. Unter einem der großen Tannenbäume purzelte der kleine Fuchs Finjo kichernd in den Schnee. Seine rote Weihnachtsmütze saß schief auf seinem Kopf, während er versuchte, einen Schneeball zu formen.
„Finjo, du bist so ein Tollpatsch!“, rief die Eule Ria vom Ast oberhalb. Mit ihren klugen Augen beobachtete sie das Geschehen mit einem vergnügten Lächeln. „Warum trägst du die Mütze, wenn du im Schnee planscht?“
Finjo stand auf und schüttelte den Schnee von seinem dicken Pelz. „Weil sie doch ein Geschenk war, Ria! Onkel Bartel hat sie mir letztes Weihnachten gegeben, und ich darf sie nicht verlieren!“
In diesem Moment hopste der Hase Mikkel herbei, seine Ohren wippten fröhlich mit jedem Sprung. „Hallo, ihr zwei! Habt ihr schon den Tannenbaum auf der Lichtung gesehen? Er sieht wunderschön aus mit all den Lichtern!“
„Oh, sollten wir da nicht heute Abend unsere kleine Weihnachtsfeier abhalten?“, schlug Ria vor und flatterte in die Luft, um sich den Baum genauer anzusehen.
„Oh ja, das wäre toll!“, rief Finjo, während er zur Lichtung durch den glitzernden Schnee stapfte. Doch dann – mitten in einem Freudensprung – flog ihm die rote Mütze vom Kopf und landete in einer dicken Schneewehe.
„Ach nein!“, rief Finjo und begann eifrig, mit seinen Pfoten zu graben. „Meine Mütze!“
Mikkel und Ria kamen ihm schnell zu Hilfe. Während sie suchten, erzählten sie sich Geschichten von den besten Weihnachtsabenden, die sie je erlebt hatten. Das Lachen hallte durch den stillen Wald.
Nach einer Weile fand Mikkel die rote Mütze und zog sie triumphierend aus der Schneewehe. „Da ist sie ja, Finjo! Keine Sorge, wir haben sie gerettet!“
Dankbar nahm Finjo die Mütze entgegen, doch als er sie aufsetzte, bemerkte er ein kleines Loch am Rand. Er schaute ein wenig betrübt, doch seine Freunde lachten nur. „Ach, das macht sie doch erst recht zu deiner Mütze, oder nicht?“, neckte Ria sanft.
Auf der Lichtung war der Tannenbaum tatsächlich prächtig geschmückt. Kleine Lichter blitzten zwischen den Zweigen, und eine wohltuende Ruhe lag in der Luft. Die drei Freunde rückten zusammengen, während finsterlich der Duft nach Tannennadeln und frischer, klarer Luft sie umgab.
„Es ist perfekt“, flüsterte Finjo, als sie ihre Pfoten umeinander legten. Der Schnee begann sanft auf sie herabzufallen, und mit einem Lächeln spürten sie die Wärme der Freundschaft.
„Danke, dass ihr meine Mütze gesucht habt“, sagte Finjo leise. „Ohne euch hätte Weihnachten nur halb so schön begonnen.“
Ria klopfte ihm mit ihrem Flügel auf den Rücken. „Finjo, das Schönste am Weihnachtsfest ist, wenn wir es zusammen feiern. Ob mit einer Mütze oder ohne!“
Der Abend war noch jung, und während die Freunde am Fuße des Baumes saßen, spürten sie, dass diese Nacht wirklich besonders war. Sie erzählten weiter Geschichten, genossen die Gesellschaft und fühlten sich geborgen. Die hellen Sterne funkelten über ihnen, und ihr Licht spiegelte die Verbundenheit und Wärme ihrer Freundschaft wider. Schließlich kuschelten sie sich müde aneinander und träumten von weiteren gemeinsamen Abenteuern.
Der Schnee legte sich sanft und schützend um sie, und Finjo konnte nicht anders, als mit einem Lächeln im Gesicht einzuschlafen. Es war wirklich ein magischer Weihnachtsabend.




