Der Ballon, der Freunde fand
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Es war ein wunderbar warmer Sommertag. Die Sonne strahlte über die weite Wiese, die mit bunten Blumen übersät war. Finn, ein abenteuerlustiger Junge mit wildem Haar, lief barfuß durch das kühle Gras und fühlte sich frei wie ein Vogel.
An seiner Seite rannte Leni, deren Lachen wie Musik in den Ohren klang. Ihr blondes Haar wehte im Wind, während sie versuchte, mit Finn Schritt zu halten. Und natürlich war Bello, ihr treuer Hund, mit der Schwanz wie ein kleiner Propeller wirbelte.
„Ich wette, ich kann schneller laufen als du, Finn!“ rief Leni herausfordernd, während sie schnelle Schritte machte.
„Nicht, wenn ich dich zuerst fange!“ rief Finn zurück und beschleunigte.
Bello bellte fröhlich und jagte zwischen seinen beiden Freunden hin und her. Plötzlich blieb er stehen und schaute mit gespitzten Ohren in den Himmel. Finn und Leni folgten seinem Blick und entdeckten einen bunten Ballon, der sanft über der Wiese schwebte.
„Schau mal, ein Ballon!“ rief Finn aufgeregt. „Wo der wohl herkommt?“
Sie liefen dem Ballon entgegen, der durch einen zarten Windstoß immer näher zu ihnen schwebte. Der Ballon war rot, glänzend und hatte einen langen, goldenen Faden.
„Vielleicht gehört er jemandem, der ihn verloren hat“, schlug Leni vor, während sie ihn vorsichtig herunterzog.
„Vielleicht“, stimmte Finn zu und betrachtete den Ballon nachdenklich. „Aber vielleicht ist es auch ein magischer Ballon, der Freunde sucht!“
Sie lachten und entschlossen sich, den Ballon mitzunehmen. Bello sprang fröhlich um sie herum, als ob er zustimmen würde.
Die drei Freunde machten sich auf den Weg zur großen Eiche, ihrem Lieblingsplatz. Dort setzten sie sich ins Gras und legten den Ballon zwischen sich. Die Blumen um sie her verbreiteten einen süßen Duft, und in der Ferne summten Bienen.
„Was wohl passiert, wenn wir den Ballon fliegen lassen?“ fragte Leni und schaute neugierig zu Finn.
Finn überlegte einen Moment und dann lächelte er geheimnisvoll. „Lass uns sehen!“
Langsam ließ er den Faden des Ballons los, und sie beobachteten, wie er langsam in die Höhe stieg. Hoch oben sang ein Vogel sein fröhliches Lied. Der Ballon glitzte in der Sonne wie ein winziger Stern.
Plötzlich zog ein leichter Wind auf, und der Ballon begann, in einem Kreis zu schweben, als ob er tanzen würde. Finn, Leni, und Bello beobachteten gespannt.
„Schau mal!“ rief Finn. „Er bewegt sich zu den Blumen dort hinten!“
Neugierig machten sie sich auf den Weg und entdeckten, dass der Ballon an einer Stelle hinabgesunken war und jetzt zwischen den leuchtenden Blumen schwebte.
„Vielleicht hat der Ballon neue Freunde gefunden“, sagte Leni mit einem Lächeln, während Finn begeistert nickte.
„Wahre Freunde tragen dich weiter“, murmelte Finn und kuschelte sich gemütlich zu Leni und Bello ins Gras.
Die Sonne begann, sich langsam dem Horizont zuzuneigen und die Schatten wurden länger. Die Luft erfrischte, und eine milde Sommerbrise strich sanft über ihre Gesichter.
Finn, Leni und Bello lagen dicht aneinander gekuschelt, mit dem Gefühl, dass dieser Tag etwas Besonderes gewesen war. Sie lauschten den sanften Geräuschen der Natur und spürten die Wärme ihrer Freundschaft, die ausreichte, um jede Herausforderung zu meistern.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Ballon in Gedanken daheim verweilend, schlossen sie die Augen. Die Sommerwiese wurde still, und die Nacht breitete ihre schützende Decke aus. Ein Gefühl der Geborgenheit und Vorfreude auf den nächsten Tag lag in der Luft.




