Der Hirschexpress im Tannenwald
Der Winter hatte den Tannenwald in eine zauberhafte, weiße Welt verwandelt. Schneeflocken tanzten leise vom Himmel und hüllten den Boden in eine weiche Decke. Zwischen den hohen, majestätischen Bäumen lag eine frohe Erwartung in der Luft.
Mitten auf dem verschneiten Waldweg stand Hirsch Elian. Sein Geweih funkelte im sanften Licht des frühen Morgens. Elian war der Stärkste im Wald, aber auch der Herzlichste. Heute hatte er eine wichtige Aufgabe. Gemeinsam mit seinen Freunden wollte er alle Weihnachtsgeschenke an die Waldbewohner verteilen.
Sora, das flinke Reh, sprang fröhlich durch den Schnee. Ihre Hufe hinterließen kleine Spuren, die wie eine Spur aus Sternen aussahen. “Elian, die Sonne wird bald untergehen. Wir sollten uns beeilen!” rief Sora aus, während sie zu ihm hinüberlief.
“Keine Sorge, Sora”, antwortete Elian gelassen. “Mit Eule Finns Hilfe werden wir schnell sein. Er kann den Weg von oben sehen.”
Kaum hatte Elian gesprochen, da flatterte auch schon Eule Finn sanft von einem hohen Ast herab. “Ich habe den besten Überblick!” verkündete er stolz und zwinkerte den beiden zu.
Elian, Sora und Finn hatten einen großen Schlitten voller bunt verpackter Geschenke. Der Duft von frischem Tannenzweigen und Gewürzen strömte aus den kleinen Paketen und vermischte sich mit der kühlen Winterluft.
“Los geht’s!” sagte Elian entschlossen, während er den Schlitten anzog. Sora sprang nebenher und Finn flog immer wieder ein Stück voraus, um den Weg zu erkunden.
Der Wald war erfüllt von fröhlichem Geplauder und dem sanften Knirschen des Schnees unter ihren Füßen. „Schaut, wie der Schnee glitzert“, bemerkte Sora, und ihre Augen leuchteten vor Freude.
Bald erreichten sie eine kleine Lichtung, auf der schon neugierige Waldbewohner warteten. Das Eichhörnchen, der Fuchs und viele andere Tiere wollten sehen, was der Hirschexpress gebracht hatte.
Elian schnaufte ein wenig, als er den Schlitten zum Stehen brachte, aber ein Lächeln lag auf seinen Lippen. „Hier kommt das Weihnachtspostamt des Waldes!“, verkündete er mit tiefer Stimme, und die Tiere klatschen vor Freude.
Sora und Finn halfen Elian dabei, die Geschenke zu verteilen. Leise Weihnachtsmelodien schweiften durch die Luft, als die Tiere die Päckchen öffneten. „Was für ein wunderbarer Duft“, schwärmte der Fuchs, als er einen Keks entdeckte.
Die Nacht legte sich über den Wald, doch der Schimmer der Freundschaft erhellte jede Ecke. Der Mond strahlte hell am Himmel, und die Tiere kuschelten sich mit ihren Geschenken in ihre warmen Ecken.
Nachdem alle Geschenke verteilt waren, schauten sich Elian, Sora und Finn zufrieden an. “Wir haben es geschafft”, sagte Finn mit einem Anflug von Stolz in der Stimme.
„Ja, ohne uns wäre Weihnachten im Wald nicht dasselbe“, ergänzte Sora.
Elian nickte zustimmend. “Wenn jeder ein Stück trägt, kommt alles an”, sagte er und schulterte das leere Geschirr.
Langsam machten sich die drei Freunde auf den Heimweg, während der Schnee still durch die Zweige fiel. Der Wald glitzerte im sanften Schein des Mondes. Die Herzen von Elian, Sora und Finn waren warm, und in der Stille des Waldes fühlten sie, dass sie ein Teil von etwas Wundervollem waren.
Und so verging der Weihnachtsabend in gemütlicher Geborgenheit und freudiger Erwartung auf das neue Jahr. Alles war gut.




