Der Traumzug nach Nordlicht
Es war eine kalte Winternacht, als Emil zusammen mit seiner Oma an einem verschneiten Bahnsteig auf den Traumzug wartete. Die schneebedeckten Tannen glitzerten im sanften Licht des Mondes und alles war still, bis auf das leise Knirschen des Schnees unter Emils Stiefeln. Er hielt die Hand seiner Oma fest und fühlte sich sofort geborgen.
Der Zug kam mit einem leisen Zischen und der komische Traum-Schaffner, ein recht kleiner, aber munterer Herr mit einer großen Uhr, begrüßte sie freundlich: “Willkommen im Traumzug, meine verehrten Reisenden!”
Emil kicherte, als der Traum-Schaffner ihnen die Waggons wies. “Welches Ziel habt ihr im Auge, Herr Schaffner?”, fragte Emil, neugierig, mit seinen glänzenden Augen.
“Die Nordlichter!” antwortete der Schaffner mit einem geheimnisvollen Lächeln. “Macht es euch bequem, es wird eine zauberhafte Reise durch den Winterhimmel.”
Sie setzten sich in ein gemütliches Abteil, wo weiche Decken und ein Hauch von Zimttee sie empfingen. Emil kuschelte sich an seine Oma, und der Zug setzte sich sanft in Bewegung. Es war, als würde die Zeit langsamer fließen, während sie durch die winterlich verschneite Landschaft glitten. Schimmernde Eisblumen zierten die Zugfenster, die wie gemalte Kunstwerke aussahen.
Der Himmel außerhalb des Zuges begann in einem Whirlpool von Farben zu leuchten. Grüne, violette und rote Schleier tanzten über den Sternen, und Emil konnte nichts anderes tun, als staunend zuzusehen. Die Nordlichter! Es war, als tauchten sie in ein Meer leuchtender Farben.
“Oma, sieh nur!” rief Emil. “Ist das nicht wunderschön?”
“Ja, mein Schatz,” sagte Oma sanft, ihre Augen blitzen vor Freude. “Es ist wie ein Traum, den wir zusammen erleben können.”
Der Traum-Schaffner kam erneut vorbei und bot kleine Tüten mit warmem Popcorn an, das nach Karamell duftete. “Hier, um die Reise noch zu versüßen,” zwinkerte er.
„Vielen Dank, Herr Schaffner“, sagte Emil und knusperte freudig das Popcorn, während die Landschaft weiter glitt. Die kalte Luft draußen machte die Wärme im Zug umso wohliger.
Der Zug bahnte sich seinen Weg weiter unter dem Polarlicht, und es war, als würde die Dunkelheit des Winters von diesen natürlichen Lichtern durchbrochen. Emil spürte, wie süße Müdigkeit seine Augenlider schwer machte. Sein Kopf fand seinen Platz auf Omas weicher Schulter.
Schließlich fuhr der Traumzug in einen schimmernden Tunnel aus Licht und die Farben herum vermischten sich zu einer surrealen Sinfonie, die Emil in seinen Träumen mitnahm.
Leise sagte Oma: “Mit lieben Menschen wie dir, Emil, wird jede Reise ein Lichtfest.”
Und so fuhr der Zug weiter in die Nacht, während Emil sanft einschlief, geborgen neben seiner liebenden Oma, in einem Traum aus Licht und Farben.
Schließlich schloß der Mond seine Augen, und auch Emil schwebte ins Traumland hinüber, wissend, dass das Abenteuer gemeinsam mit Oma das schönste war, egal wohin die Reise ging.




