Die kleine Maus und der Sternenhimmel
Vorlesezeit: ca. 9 Minuten
In einem kleinen Dorf, umgeben von schneebedeckten Wiesen, lebte die kleine Maus Mia. Mias Fell war grau wie eine warme Wolldecke und ihre Augen funkelten wie zwei winzige Sterne. Eines Abends, als der Vollmond die Dorfwiese in ein silbriges Licht tauchte, machte sich Mia auf den Weg zu ihrem Lieblingsplatz, um die Sterne zu beobachten.
Als Mia die Wiese betrat, knirschte der Schnee sanft unter ihren kleinen Pfoten. Die Winterluft war frisch und roch nach Tannennadeln und frostiger Stille. Mia schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Das war der Duft von Weihnachtszeit.
Plötzlich hörte sie ein leises Rascheln. Es war ihr Freund, Igel Ben, der langsam aus dem Unterholz trat. „Hallo, Mia!“, piepste er fröhlich. „Was machst du denn hier draußen in der Kälte?“
„Ich warte auf den Sternenregen“, erklärte Mia aufgeregt. „Heute Nacht sollen besonders viele Sternschnuppen zu sehen sein!“
Ben rollte sich auf den Rücken, streckte seine stachelige Schnauze zum Himmel und fragte: „Glaubst du, dass die Sterne heute wirklich tanzen werden?“
Mia lächelte. „Das hoffe ich sehr!“
Nachdem sie sich gesetzt hatten, gesellte sich plötzlich Fledermaus Luna zu ihnen. Mit einem fröhlichen Flattern ließ sie sich auf einem nahen Ast nieder. „Ich habe gehört, dass hier eine Sternenparty steigt!“, kicherte sie und ließ ihre Flügel leicht schimmern.
Die drei Freunde saßen zusammen, während der Himmel immer dunkler wurde und die Sterne hell aufleuchteten. Die Stille der Nacht war nur von dem leisen Ticken des schmelzenden Schnees unterbrochen. Plötzlich, ganz unerwartet, zog ein heller Schweif über den Himmel. Die erste Sternschnuppe!
„Wünsch dir was!“, rief Mia begeistert und klatschte in ihre Pfötchen.
Ben schloss seine Augen und murmelte etwas leise. Auch Luna senkte ihren Kopf, ihre großen Ohren lauschten dem Wind. Jeder der drei hatte einen stillen Wunsch.
Die Sternschnuppen kamen und gingen, eine schöner als die andere. Der Himmel schien sein schönstes Spiel zu spielen, und die Freunde fühlten sich reich beschenkt.
Als die Kälte ein wenig bissiger wurde und der Mond hoch über die Wiese stieg, beschlossen die Freunde, zurück ins Dorf zu kehren. Doch noch bevor sie sich voneinander verabschiedeten, sahen sie in der Ferne einen besonders großen und leuchtenden Stern, der am Horizont glitzerte.
„Den nennen sie den Weihnachtsstern“, erklärte Luna leise. „Er erinnert uns daran, dass in dieser Zeit das Licht selbst im Kleinsten leuchten kann.“
Die Freunde nickten, alle drei fühlten die Wärme von Lunas Worten in ihren Herzen.
Mia, Ben und Luna verabschiedeten sich und gingen in ihre kleinen, gemütlichen Zuhause zurück. Unter Mias Pfoten fühlte sich der Schnee jetzt weicher und angenehmer an, und obwohl sie müde war, dachte sie an den großen, leuchtenden Weihnachtsstern, der noch immer über der Dorfwiese leuchtete.
Während Mia durch die Türen ihrer kleinen Mäusehöhle schlüpfte, lächelte sie. In dieser magischen Nacht hatte sie gelernt, dass manchmal die kleinsten Dinge die hellsten Lichtstrahlen werfen können. Und mit diesem Gedanken schlief Mia ein, während draußen der Wind sanft durch die kahlen Äste der Bäume wischte und die Sterne weiter still ihren leisen Tanz vollführten.




