Die Kuscheldecke aus Nordlicht
Es war ein kalter Winterabend, und Lia saß gemütlich mit ihrem Papa in ihrem kleinen Wohnzimmer. Draußen rieselte leise der Schnee und deckte die Welt mit einer samtig weißen Decke zu. Drinnen war es warm und gemütlich, der Duft von heißem Kakao lag in der Luft.
Die große Kuscheldecke, die sie aus dem Schrank geholt hatten, fühlte sich weich und vertraut an. „Papa, erzähl mir von den Nordlichtern!“, bat Lia mit strahlenden Augen, während sie sich tiefer in die Decke kuschelte. Ihr Papa lächelte verschmitzt und zog die Decke enger um sie beide.
„Weißt du“, begann Papa, „Nordlichter sind wie tanzende Lichter im Himmel. Sie leuchten in allen Farben, grün, violett und manchmal sogar rot.“ Lias Augen weiteten sich vor Staunen. „Sie erscheinen, wenn die Sonne kleine Funken in den Raum schießt und diese auf die Erde treffen. Dann beginnt das große Leuchten.“
Lia stellte sich die funkelnden Lichter am Himmel vor, die sich wie ein großes, leuchtendes Tentakel über die Sterne legten. „Es klingt, als wäre der Himmel ein riesiges Theater“, murmelte sie nachdenklich.
Der Schnee glitzerte leise draußen vor dem großen Fenster, und die Welt schien ganz still zu sein. Lia liebte diese Ruhe, die der Winter mit sich brachte. Sie konnte das leise Knistern des Schnees hören, der sich auf die Äste legte. Ihr Papa drückte auf die Fernbedienung, und der Fernseher ging an. Auf dem Bildschirm erschienen die Nordlichter, die in all ihrer Pracht über verschneite Landschaften tanzten.
„Kannst du sie dir vorstellen?“, fragte Papa, während sein Finger sanft durch Lias weiche Haare strich.
„Ich mag sie fühlen!“, flüsterte Lia, die ihr Gesicht tief in die Decke vergraben hatte.
Die tanzenden Lichter im Fernseher tauchten das Zimmer in weiches, wechselndes Licht. Es fühlte sich magisch an, als würde ein Stück Himmel in ihr Wohnzimmer wandern.
„Wie schön es wäre, das Nordlicht wirklich zu sehen“, sagte sie träumerisch.
Lia schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie unter dem sternenübersäten Himmel stand. Der Wind wäre kalt und frisch, aber die Lichter wären warm und tröstlich. Sie würde die bunten Strahlen greifen und zum Himmel hinauffliegen. Ihrer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Papa beobachtete Lia, wie sie mit leichten Atemzügen an seiner Seite lag. Sie erinnerte ihn daran, wie wichtig diese kleinen, kostbaren Momente waren. Ein sanfter Drachen aus Nebel im Fenster verriet, dass Lia eingeschlafen war.
„Schlaf gut, mein kleiner Nordstern“, flüsterte Papa. Er legte seinen Arm um sie und zog die Kuscheldecke noch dichter. Man konnte fast das Singen der Nordlichter hören, irgendwo weit, weit oben.
Der Abend verging in stiller Harmonie, das Nordlicht leuchtete weiter auf dem Bildschirm, während der Schnee draußen weiter fiel. Für Lia und ihren Papa war der Abend wie ein Traum wiegt, unter der Kuscheldecke und Nordlichtern in einem Wintermärchen.
Die Welt war friedlich, und in dieser friedlichen Umarmung glitt Lia ins Reich der Träume. Papa schloss ebenfalls, zufrieden und dankbar, die Augen. Zusammen staunen macht müde und schenkt die schönste Ruhe.




