Die Sternenbäckerei der Winterfee
Es war ein kalter Winterabend, und die ersten Schneeflocken fielen sanft auf den Wald. Mia stapfte durch den Schnee, eingemummt in ihren warmen Schal, und folgte dem frischen, süßen Duft, der durch die klare, kalte Luft wehte.
Bald erreichte sie die Waldlichtung, auf der sich eine kleine, gemütlich aussehende Hütte befand. Vor der Hütte stand ein Schild mit der Aufschrift ‘Sternenbäckerei’. Lichterketten glänzten um die Fenster herum und ließen die Schneemänner, die den Weg säumten, irreal schimmern.
Als Mia an die Tür der Hütte klopfte, öffnete sie sich wie von selbst, und warme, köstliche Düfte strömten ihr entgegen. Drinnen blubberte ein behagliches Feuer im Kamin, und auf einem großen Tisch lagen überall bunte Ausstecher und Teig.
„Willkommen in der Sternenbäckerei!“, rief eine sanfte, singende Stimme. Es war Livia, die Winterfee, die mit einem Lächeln zur Tür trat. Sie trug ein schimmerndes blaues Kleid, das an das tiefe Blau des winterlichen Nachthimmels erinnerte.
„Ich habe die Fee gefunden!“, quiekte eine freudige Stimme, und ein kleiner Hase mit braunem Fell und einem niedlichen weißen Fleck auf der Nase hüpfte Mia entgegen. „Ich bin Pünktchen“, stellte er sich vor und schnupperte unverzagt an Mias Taschen.
Mia kicherte und folgte Livia in die Küche, wo die Fee verschieden verzierte Plätzchen aus dem Ofen holte. „Wir backen jeden Abend Sternenplätzchen“, erklärte Livia, indem sie ihren Zauberstab schwang. „Sie leuchten so schön im Dunkeln! Möchtest du mitmachen?“
Mia nickte eifrig und schloss sich Livia und Pünktchen an, während sie den Teig kneteten und ausrollten. Die Sterne, die sie ausstachen, funkelten schon fast magisch, bevor sie in den Ofen gekommen waren.
„Warum sind deine Plätzchen besonders?“, fragte Mia neugierig.
Livia lächelte geheimnisvoll. „Weil wir sie gemeinsam machen und sie uns an die Wärme von Freundschaft und Familie erinnern.“
Bald waren die ersten Plätzchen fertig, und der süße Duft durchzog die Hütte. Mia nahm einen der leckeren Kekse in die Hand und spürte, wie die Wärme ihres Herzens durch ihre Finger wanderte. Es war, als würde dieser kleine Stern ihr ein Geheimnis zuflüstern.
Draußen begann der Wind zu säuseln, und ein sanfter Schnee setzte ein, während die Hütte weiter in köstlichen Düften lag. Mia, Livia und Pünktchen setzten sich ans Fenster und beobachteten die Schneeflocken, die durch die Luft tanzten.
„Wie die Sterne am Himmel“, sagte Pünktchen und schnupperte verträumt an einem Plätzchen.
Mia fühlte sich geborgen und hegte den Wunsch, noch mehr solcher magischen Momente zu schaffen. So beschlossen sie, die Plätzchen an die Tiere des Waldes zu verschenken.
Bald schon füllte sich die Hütte mit verschiedenen pelzigen und gefiederten Freunden, die staunend die Sternenplätzchen entgegennahmen.
„Das sind die besten Plätzchen, die ich je probiert habe!“, rief das Eichhörnchen, während es freudig nickte.
Lachen und fröhliches Geplauder erfüllten die Hütte, und Mia spürte, dass sie hier genau richtig war – umgeben von Freunden, in einer Nacht voller Magie und Wärme.
Der Abend neigte sich dem Ende zu, und die Tiere verabschiedeten sich, jeder mit einem kleinen Tütchen voller Sternenplätzchen. Mia winkte ihnen nach, als sie in die Nacht hinausgingen, die in ein geheimnisvolles, funkelndes Blau getaucht war.
Als Mia die warme Hütte der Sternenbäckerei schließlich verließ, fühlte sie sich erfüllt und wusste, dass sie diese Erinnerungen mit in den Schlaf nehmen würde. Sie drehte sich noch einmal um und sah Livia und Pünktchen in der Tür stehen, winkend.
Und so schlummerte Mia schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen ein, während draußen leise der Schnee fiel und das Licht der Sterne sanft über den Wald wachte.




