Lina und das Geheimnis des Regenbogens
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Die Sonne kitzelte zärtlich die kleinen Blätter der Bäume, und eine sanfte Frühlingsbrise wehte durch das helle Tal. Hier lebte Lina, eine fröhliche kleine Fee, deren Flügel so zart waren wie Gänseblümchen. Heute zog ein besonderes Abenteuer Lina hinaus. Sie wollte den geheimnisvollen Regenbogenfelsen finden, von dem sie in einem Traum gehört hatte.
In ihrer bunten Wiese voller Schmetterlinge traf sie auf ihren Freund, den Kobold Puck. Sein Gesicht war voller Sommersprossen, und seine Augen funkelten wie kleine Sterne. „Oh, Lina, wohin gehst du so eilig?“, fragte Puck neugierig.
„Ich habe geträumt, vom Regenbogenfelsen“, erzählte Lina mit leuchtenden Augen. „Er soll wunderschön sein, mit allen Farben des Himmels.“
Puck nickte begeistert, denn er liebte Abenteuer über alles. „Komm, lass uns gemeinsam gehen! Vielleicht finden wir dort kleine Geheimnisse und verborgene Schätze.“
Gemeinsam machten sich Lina und Puck auf den Weg. Der Pfad führte sie über sanfte Hügel und durch blühende Wiesen, in denen die Luft nach frischer Erde und Lilien duftete. Plötzlich hörten sie ein melodisches Zwitschern und sahen Vogel Nino, der in einem Baum Zuflucht fand.
„Hallo, ihr beiden!“, rief Nino mit einer Stimme, die wie ein Lied klang. „Was habt ihr vor?“
Lina erklärte ihm ihre Suche nach dem Regenbogenfelsen. Nino flügelte aufgeregt. „Dann fliege ich mit euch! Von oben sehe ich vielleicht den Weg.“
Der Himmel färbte sich langsam in zarte Rosatöne, als die drei Freunde weitergingen. Das Gras unter ihren Füßen war noch ein wenig feucht vom Morgentau. Plötzlich hielten sie an, denn vor ihnen erschien der Regenbogenfelsen, glitzernd und strahlend in der Sonne. Die Farben waren so leuchtend, dass sie die ganze Gegend in ein magisches Licht tauchten.
Puck klatschte in die Hände. „Das ist der schönste Ort, den ich je gesehen habe!“, rief er.
Lina strahlte. „Genauso wunderschön wie in meinem Traum.“
Nino ließ sich sanft auf einen Ast nieder und schaute verträumt auf die schillernden Farben. „Hier könnten wir Geschichten erzählen und unsere Träume wahr werden lassen.“
Die drei setzten sich an den Fuß des Felsens und fühlten die Ruhe und den Frieden dieses magischen Ortes. Der Wind flüsterte leise durch die Blätter, und die Farben des Felsens schienen mit jedem Atemzug heller zu leuchten.
Als die Sonne begann, hinter den Hügeln zu verschwinden, fühlte sich Lina, als hätte sie etwas Kostbares entdeckt. Einen Ort, der ihr zeigte, dass die Träume die Tür zu neuen Abenteuern öffnen können.
Lina, Puck und Nino verabschiedeten sich vom Regenbogenfelsen und machten sich auf den Heimweg. Während sie durch das nächtliche Tal wandelten, erhellte der Mond ihren Weg und spendete ihnen ein sanftes, silbernes Licht.
Zurück bei ihrer Wiese lag Lina glücklich auf ihrem weichen Blumenbett und konnte die Magie des Tages noch immer spüren. Sie schloss ihre Augen und murmelte leise: „Träume zeigen dir, wer du sein kannst.“
Mit diesem Gedanken schlief Lina ein, geborgen und voller Vorfreude auf neue Abenteuer.




