Wie Träume im Wasser geboren werden
Hinter den sanften Hügeln und hohen Bäumen lag ein verborgener Teich, versteckt im silbernen Schein des Mondes. Dieser Teich war nicht wie andere Gewässer; er flüsterte sanft zu denen, die still genug waren, ihn zu hören. Hier war die Quelle der Träume.
Fee Arina schwebte leicht auf den zarten Winden der Nacht und wirbelte kleine Funken von Sternenstaub in die Luft. Ihre Flügel glitzerten wie flüssiges Silber im sanften Licht, während sie aufmerksam auf die leisen Rufe des Teichs lauschte.
„Hörst du das Flüstern, Silo?“ fragte Arina, als sie sich niederließ und auf das Wasser hinabblickte.
Der Fisch Silo, mit seinen schillernden Schuppen, schwebte sanft durch das kühle Wasser. „Ja, es klingt wie ein Geheimnis, das erzählt werden möchte,“ blubberte er zurück.
Am Rand des Teiches saß das kleine Mädchen Mila mit den großen staunenden Augen, die den Nachthimmel bewunderten. Sie fühlte die kühle Nachtbrise auf ihren Wangen und den Duft von taufrischen Gräsern in der Luft. Neugierig beugte sie sich vor, um besser zu hören.
„Was sagt uns der Teich?“ fragte Mila mit einem Flüstern, als ob sie ebenfalls Teil dieser magischen Mitternachtssymphonie wäre.
„Er teilt die Träume derjenigen, die bereit sind, loszulassen und ihnen zu vertrauen,“ antwortete Arina und lächelte geheimnisvoll.
Die Nacht war still, nur das sanfte Rascheln der Blätter und das glucksende Wasser, das gegen die steinernen Ufer plätscherte, bildete eine sanfte Melodie. Mila schloss die Augen und stellte sich vor, wie ihre geheimsten Wünsche in der ruhigen Tiefe des Teiches tanzten.
„Ich habe manchmal Angst, meine Träume loszulassen,“ gestand Mila leise, während sie Arina ansah.
„Das verstehe ich,“ sagte die Fee und setzte sich auf Milas Schulter, die leicht unter ihrem Gewicht kicherte. „Aber manchmal müssen wir sie einfach dem Wasser übergeben, damit sie zu uns zurückkehren können, größer und schöner, als wir sie uns je vorgestellt haben.“
Silo schwamm an die Wasseroberfläche und spritzte ein wenig Wasser in die Luft, das im Mondlicht funkelte wie ein Regenbogen aus flüssigem Licht. „Wie einen Fisch, den man zurück in den Teich lässt, damit er wachsen kann,“ fügte er lachend hinzu.
Gemeinsam schauten die drei Freunde auf die flüsternde Wasseroberfläche, die Geschichten und Träume zu weben schien. Arina begann leise eine Melodie zu summen, und der Teich antwortete ihr mit leisen, melodischen Echos. Es war, als ob die Nacht selbst ein verborgener Chor wäre.
„Träume fließen leicht, wenn das Herz bereit ist,“ flüsterte Arina, während sie sanft eine Hand voll Wasser nahm und zurück in den Teich perlte.
Mila beobachtete fasziniert und spürte ein vertrautes Kribbeln in ihrem Bauch. Es war, als ob die Träume ihr zuwinkten, ein verspieltes Versprechen von Abenteuern, die noch kommen würden.
Die Zeit schien in diesem magischen Moment stehen zu bleiben, und die Welt schwang sich in einen harmonischen Einklang, genährt von Vertrauen und Freundschaft. Jede Angst und Sorge löste sich auf, hingeführt von der sanften Melodie der Träume, die leicht über das Wasser wehte.
Langsam verließ ein friedlicher Schlaf Mila, Arina und Silo, wie ein sanfter Mantel, der die Nacht mit Ruhe und Wärme umhüllte. Ihre Herzen schlugen im Einklang mit dem Flüstern der Traumquelle, die noch immer Geschichten von Wünschen und Hoffnungen erzählte.
Und so endete die Nacht, doch die Träume segelten weiter, über den Horizont hinaus, bereit für neue Abenteuer, während die ersten silbernen Lichtstrahlen der Morgendämmerung den Teich in einen Gesellschaftstraum aus Farben tauchten.
Die Welt schlummerte weiter im sanften Einfluss der Liebe und Magie der Traumquelle. Das Flüstern erfüllte die Luft noch immer, ein immer währendes Versprechen, dass Träume wachsen können, wenn man nur loslässt und darauf vertraut.




