Wie Wünsche im Wasser flüstern
Es war ein lauer Sommerabend, als Sophie mit ihrem Hund Milo am Ufer des kleinen Sees stand. Die Sonne hing tief am Himmel und ließ das Wasser in leuchtenden Goldtönen erstrahlen. Ein sanfter Wind wehte über das Land und trug den süßen Duft von blühendem Jasmin herüber.
„Schau, Milo“, sagte Sophie leise und beugte sich vor, um einen glatten, runden Stein aus dem seichten Wasser zu heben. „Vielleicht ist das ein Wunschstein.“
Milo, ein kleiner brauner Hund mit aufmerksamen Augen, stupste neugierig mit seiner Nase an den Stein und sah Sophie erwartungsvoll an.
„Meinst du, er erfüllt uns einen Wunsch?“, fragte Sophie ihren vierbeinigen Freund. „Was würdest du dir wünschen?“
Milo bellte einmal leise, was für Sophie hieß, dass er genauso neugierig war wie sie.
In diesem Moment summte eine kleine Libelle neben ihnen auf und ließ sich auf Sophies ausgestreckter Hand nieder. „Ich heiße Zara“, surrte die Libelle in einem kaum hörbaren Klingen. „Und ich kenne die Geheimnisse des Sees.“
Sophie war überrascht, doch irgendwie fühlte es sich ganz natürlich an, mit Zara zu reden. „Hallo, Zara“, sagte sie freundlich. „Weißt du etwas über diesen Wunschstein?“
Zaras Flügel glitzerten im Licht der Abendsonne. „Man sagt, dass der See die Wünsche, die aus dem Herzen kommen, erfüllen kann. Ihr müsst einfach still lauschen, was euer Herz flüstert.“
Neugierig ließ sich Sophie mit dem Rücken ins weiche Gras sinken und schloss die Augen. Neben ihr legte sich Milo nieder, seine Ohren gespitzt. Es fiel ihr leicht, an diesem friedlichen Ort zur Ruhe zu finden und in sich hinein zu horchen.
Der Abend zog sanft über den Himmel, während Sophie den warmen Duft von frischem Gras und Erde atmete. Zartes Vogelgezwitscher und das leise Plätschern der Wellen am Ufer füllten die Luft.
Nach einer Weile öffnete sie langsam die Augen und sah hinüber zu Zara, die noch immer auf ihrer Hand ruhte. „Ich glaube, ich weiß meinen Wunsch“, flüsterte Sophie.
Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen legte sie den Wunschstein zurück ins Wasser und beobachtete die kleinen Wellen, die sich in die Weite des Sees kräuselten. Milo wuffte zufrieden in der Abendstille.
Die Libelle Zara erhob sich in einem tänzelnden Flug und verabschiedete sich mit einem fröhlichen „Vertraue den Wünschen, die das Herz flüstert.“
Sophie nahm Milos weiches Fell zwischen ihre Finger und lächelte glücklich. Die Nacht senkte sich über den See, doch die Wärme ihres Wunsches begleitete sie nach Hause.
In dieser Nacht schlief Sophie tief und friedlich, während ein sanftes, ganz leises Flüstern ihre Träume erfüllte.
Die Sterne am Himmel schienen ein wenig heller zu funkeln, als ob sie die Wünsche der Herzen kannten.




